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Tag 8 - 19.09.2010


Der 8. Tag in Tôkyô war angebrochen und stand den Teilnehmern zur freien Verfügung. Ein Großteil der Gruppe entschloss sich, den freien Tag für einen Besuch des Meiji-Schreins (Meiji-jingu, 明治神宮) in Harajuku zu nutzen.   

     

Der Meiji-Schrein wurde am 1. November 1920 zu Ehren von Tennô Meji (Mutsuhito) und seiner Frau Shoken (Shibuya Kotaigo) errichtet. Zusammen mit Frau Wagner wanderten wir durch die große beeindruckende und angenehm kühle Parkanlage, die zu dem  Schrein führte. Dort angekommen entschlossen wir uns, eine Wunschtafel zu beschriften, um für ein erfolgreiches Studium zu bitten.

Nach dem Besuch des Schreins trennten sich jedoch unsere Wege und einige machten sich auf die Suche nach den Cosplayern, die sich normalerweise jeden Sonntag auf der Brücke vor der Parkanlage treffen. Diese waren jedoch diesmal nicht anzutreffen, da sie sich ausgerechnet an diesem Sonntag an einem anderen Treffpunkt verabredet hatten. Nach dieser kleinen Enttäuschung machte sich die kleine Gruppe auf den Weg, die Modemeilen in Harajuku (原宿) zu stürmen. Harajuku gehört zum Stadtteil Jingumae (神宮前) des Stadtbezirks Shibuya (渋谷) und besitzt eine  Fläche von ca. 15,1 km² mit knapp über 200.000 Einwohnern. Dort befinden sich zahlreiche Kaufhäuser, Boutiquen und Büros. Harajuku hat sich daher als wichtiges Modezentrum und Treffpunkt für Jugendliche behauptet.

Wir besichtigten die wichtigste Modemeile in Harajuku, die Omotesandô (表参道), sowie die Takeshita-dôri (竹下通り), eine Art Erlebnispark für alle Trendsetter und alle die, die es sein wollen. Gestärkt mit leckeren Crepes, die dort sehr verbreitet sind, zerstreuten wir uns, um auf eigene Faust die Meile zu erkunden, da es als Gruppe unmöglich war, die Straße zu besichtigen. Am Abend trafen sich die Mitglieder der AG in Shimokitazawa (下北沢) mit einigen Studierenden der Japanologie Frankfurt, die gerade zum Studieren in Japan sind oder Urlaub machen, in einem Izakaya (居酒屋, jap. Form der Kneipe), um den Tag ausklingen zu lassen und neue Energien zu sammeln. Wir waren  eine große, aber gemütliche Gruppe, die durch die Teilnahme der "Frankfurter zainichi"-Studierenden auf ca. 25 Personen angewachsen war. Auf Grund eines Missverständnisses sahen wir uns gezwungen als Gruppe das "Nomihôdai" (飲み放題) zu buchen und mussten daher für 4000¥ Essen und Trinken. Wir trugen diesen Umstand jedoch mit Fassung und bewiesen den Wirten im Laufe des Abends die Trinkfestigkeit deutscher Studenten. So nahm ein gemütlicher Abend seinen Verlauf, welcher die einen früher, die anderen später wieder in das Hômeikan (鳳明館) zurückführen sollte.

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